Der Bahnhof Harsum –
Ein Stück lebendige Geschichte
Die Geschichte des Eisenbahnverkehrs in Harsum beginnt im Jahr 1846, als die neue Bahnstrecke zwischen Celle und Hildesheim eröffnet wurde. Am 12. Juli fuhr der erste Zug durch Harsum – mit beeindruckenden 45 km/h am Tag und 35 km/h bei Nacht. Damals war der Lokführer noch Wind und Wetter ausgesetzt, denn der Führerstand war offen. Die Personenwagen erinnerten eher an Postkutschen als an moderne Züge.
1871 bekam Harsum schließlich ein eigenes Bahnhofsgebäude – ein Meilenstein für die Gemeinde. Die wirtschaftliche Entwicklung nahm Fahrt auf: Käsebäckereien, Ziegeleien, eine Zuckerfabrik, Molkerei, zwei Fassreifenfabriken und der Kali-Transport aus Giesen und Ahrbergen prägten das Bild des aufstrebenden Ortes.
Auch der Personenverkehr wuchs rasant. Schon 1847 wurden 2.300 Fahrkarten verkauft, 1851 waren es bereits 5.700. Die Verbindung nach Hildesheim und Hannover wurde immer beliebter.
Um 1950 kam der örtliche Güterverkehr zum Erliegen. Mit der Verlegung der Haltestelle weiter südlich zum Morgenstern wurde das alte Bahnhofsgebäude schließlich aufgegeben und später abgerissen.
Heute erinnert nur noch wenig an das einst lebendige Zentrum des Bahnverkehrs – doch die Geschichte lebt weiter.