Die evangelische St. Andreas Kirche von 1911
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Die Anfänge evangelischen Lebens in Harsum

Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Hildesheim–Lehrte begann Anfang des 20. Jahrhunderts auch das evangelisch-kirchliche Leben in Harsum. Zahlreiche Bahnbeamte und Arbeiter evangelischen Glaubens ließen sich in der Gemeinde nieder. So lebten im Jahr 1904 neben rund 2.200 katholischen Einwohnern bereits etwa 150 lutherische Christen in Harsum – ein erster Schritt zur Entstehung einer evangelischen Gemeinschaft vor Ort.
Zunächst gehörten die evangelischen Christen in Harsum zur dritten Pfarrstelle der St.-Andreas-Gemeinde in Hildesheim. Ab 1907 übernahm Pastor Brandt diese Pfarrstelle. Gemeinsam mit dem Bahnhofsvorsteher Ohlmer richtete er einen Raum in der stillgelegten Pohlschen Ziegelei – gegenüber dem Bahnhof – als Kirchsaal ein. Dort wurde am 2. Advent, dem 8. Dezember 1907, der erste evangelische Gottesdienst in Harsum gefeiert.
Bereits im Jahr 1908 fassten Pastor Brandt, Bahnhofsvorsteher Ohlmer und der evangelische Domänenpächter Amtrat Lambrecht den Entschluss, eine eigene Kirche zu bauen. Die Eisenbahndirektion Hannover stellte dafür das Grundstück „Osterfeld“ zur Verfügung – inklusive eines Teiches, der durch Ausschachtungen für den Bahndamm entstanden war.
Im Frühjahr 1910 begannen die Bauarbeiten. Noch im selben Jahr wurde das Richtfest gefeiert, und am 19. November 1911 konnte das neue Gotteshaus feierlich eingeweiht werden.
1955 erhielt die Kirche eine Orgel des Braunschweiger Orgelbaumeisters Weissenborn. Sie verfügt über sechs Manual- und zwei Pedalregister mit insgesamt 372 Metall- und Holzpfeifen.
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Der evangelische Kindergarten Regenbogen
Kindern zu helfen, ihren Weg ins Leben zu finden, ist ein Akt der Nächstenliebe. Deshalb ist ein Kindergarten Teil der Diakonischen Aufgaben einer Kirchgemeinde. Pastor Hartmut Liepke und der Bauunternehmer Dipl. Ing. Hans Dieter Gäbler entwarfen im Jahr 1990 die ersten Pläne zum Bau eines evangelischen Kindergartens. Bereits im Januar 1991 erfolgte die Grundsteinlegung auf dem Kirchengrundstück in der Osterfeldstraße. Im August 1991 wurde der Kindergarten eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Er bietet Platz für insgesamt 50 Kinder, die von fünf Erzieherinnen in zwei Gruppen betreut werden. Im Laufe der Jahre haben sich Veränderungen im Betreuungsbedarf der Familien ergeben. Die Kirchengemeinde reagierte darauf mit der Einrichtung einer Krippe. Nach Entwürfen der Architekten Jochen Gursch und Wilhelmine Engelke in Zusammenarbeit mit Heike Horn, der Baubeauftragten der Kirchengemeinde, entstand ein Bau, der in harmonischer Weise die Lücke zwischen Kindergarten und Gemeindehaus schließt.
Am 25. März 2009 fand die Grundsteinlegung statt und am 29. August 2009 wurde die Krippe feierlich eingeweiht. Bis zu 15 Kleinkinder im Alter von 1. bis 3. Lebensjahr können dort von drei Erzieherinnen betreut werden.